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Carwitz TKV KajakStabiles Hochdruckwetter gab es den ganzen Sommer über nicht, weshalb die Wettervorhersage für unser Paddelwochenende in der Feldberger Seenlandschaft auch alles versprach: Sonne, Wolken, Regen. Bei herrlichem Wetter machen wir uns am Freitag Morgen auf den Weg nach Carwitz. Es ist meine erste Fahrt mit dem TKV und ich bin gespannt auf das Zusammensein mit teilweise mir noch völlig unbekannten Personen.

Wolfgang und ich beginnen mit einer kleinen Gruppe früh angereister TKVler, die riesig erscheinende Wiese in Beschlag zu nehmen. Ich finde es ganz erstaunlich, dass uns in der Ferienzeit eine so großzügige Fläche auf dem Campingplatz reserviert wurde. Schnell sind unsere kleinen Zelte aufgebaut und die Boote abgeladen, so daß wir mit fünf Personen zu einer 10 km Runde in den südlichen Arm des Carwitzer Sees, mit einem Abstecher in den Dreetzsee starten. Carwitz TKV KajakWas für eine phantastische Ruhe, keinem Menschen begegnen wir hier.
Am späten Nachmittag trudeln dann auch die anderen TeilnehmerInnen ein, darunter auch unsere Fahrtenleiterin: Joulia, ganz herzlichen Dank für die Organisation dieses Wochenendes! Im Nu ist unsere Wiese voller Zelte, Boote und Autos, ach ja und Menschen, die sich bevorzugt an der überdachten Bank versammeln. Am Abend zeigt sich das Problem, mit etwa 20 Personen einen Platz im Restaurant zu finden. Mit etwas Glück finden wir eine große Tafel in einem Restaurantgarten.

Ein strahlender Morgen verheißt eine tolle Tour zum breiten Luzin, nach Feldberg und zurück. Ein erstes kleines Abenteuer ist die schmale Bäk durch den Ort Carwitz. Man fühlt sich in einen  exotischen Mangrovenwald versetzt. Mancher aus dem Wasser ragende Ast bekommt plötzlich Krokodilsaugen. Der Schmale Luzin erinnert dagegen an einen Bergsee. Glasklar, dicht mit Laubbäumen bestandene Steilufer erzeugen eher ein Alpenfeeling. Hoch über dem Naturschutzgebiet Hollerbusch ragt ein Seeadlerhorst. Diese phantastische Natur berausch mich. Die Schlagzahl erhöht sich, die Gruppe wird weit auseinander gezogen.
Nach zwei Stunden erreichen wir den Breiten Luzin und Carwitz TKV Kajakmachen eine Pause mit Kaffee und Kuchen. Es ist gerade mittags und die Wolken beginnen kräftig zu quellen. Ich mache mir ein
bisschen Sorgen wegen des Wetters, aber die Gelassenheit der anderen steckt an. Während der größere Teil zum nordöstlichen Ende des Sees weiterpaddelt, legen einige einen ersten Badehalt ein. Auf dem Rückweg fahren wir durch den Luzinkanal zum Feldberger Haussee, wo es dann tatsächlich auch ein paar Motorboote gibt. Der schlammige Seerosenkanal ist weniger dramatisch, als er angekündigt wurde. OK, vor dem Umtragen sollte man locker sitzende Tevas an Bord lassen, sie könnten sonst im Modder verschwinden. Meine konnte ich gerade noch retten. Wieder zurück im Schmalen Luzin läd das herrliche Wasser zum Baden ein. Wo in unserer Umgebung hat man sonst noch mehr als vier Meter Sehtiefe? Knapp 25 km waren wir unterwegs. Kurz nach der Rückkehr zum Campingplatz erwischt uns doch noch der kleine Ausläufer eines Gewitters.

Carwitz TKV KajakDer Sonntag Morgen beginnt mit Windstille und leicht bedecktem Himmel. Wir lassen die
Zelte stehen, was sich noch als Fehler erweisen wird und stechen gegen 10 Uhr in
See. Die Zoozensee Runde mit dem Gruppenfoto hat offenbar schon Kultstatus und wir machen wieder einen Fehler, nämlich das Fotoshooting auf die Rückfahrt zu verschieben. Kaum haben wir die wirklich sehr schmale und schwierige, 500m lange Durchfahrt zum Wootzensee in Angriff
genommen, beginnt es leicht zu regnen. Ich lerne von Reiner, dass man unter diesen erschwerten Bedingungen das Paddel teilt, weil sich in der Enge mit dem Stechpaddel leichter agieren läßt. Der Wootzensee ist ein unspektakulärer kleiner See, aber für uns ein Ziel, das wir uns nun mal gesetzt haben. Der Regen wird stärker und stärker, wir haben zum Glück alle Spritzdecken und Paddeljacken dabei. Auf dem Rückweg durch den verschilften Kanal komme  ich mächtig ins Schwitzen und bin innen so naß wie außen, friere zumindest aber nicht. An Fotos mag nun keiner mehr denken. Nach 14 km erreichen wir den Campingplatz. Die Boote müssen verladen, die Zelte abgebaut und klatschnaß verpackt werden. Im strömenden Regen ist das kein Vergnügen, aber die Stimmung ist gut. Einige bleiben noch bis Montag. Wir verabschieden uns mit gemischten Gefühlen. Einerseits ist man selbst froh, den Hintern in ein trockenes Auto verfrachten zu können, andererseits lockt das Abenteuer einer Verlängerung unter widrigen Bedingungen. Es war ein tolles Erlebnis! Julia, welchen Termin schlägst Du für 2013 vor?

Rolf