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Wir treffen uns am Mittwoch vor Himmelfahrt im TKV, laden die Boote auf und fahren nach Eisenhüttenstadt zur Sportgemeinschaft "Aufbau". Wir, das sind Doris, Gerti, Manne, Helga, Wolf und ich. Als Autofahrer haben sich Michael und seine Frau zur Verfügung gestellt, die für uns die Autos und den Anhänger quer durch das Odertal fahren...

Für mich ist es die erste Tour mit dem Verein und mit dem Faltbooteiner und ich bin guter Hoffnung, dass alles ins Boot reinpasst, da ich mit sehr spärlichem Gepäck angereist bin. Außerdem hat mir Wolf angeboten in den unergründlichen Tiefen seines Bootes auch noch meine Kochsachen mitzunehmen. Überhaupt hat mich während der gesamten Tour immer wieder erstaunt, welche unglaublichen Mengen an Essen, Kochutensilien und "Kultur" in den Heckraum eines Bootes passen.

Donnerstags gibt es eine kurze Einweisung von Hilmar über das Fahren auf Strömungsgewässern und die speziellen Regeln im Grenzgebiet. In der Schleuse zur Oder sind wir ca. 70 Paddlerinnen und Paddler. Zur Mittagspause trifft sich der ganze Paddlerpulk in Aurith. Unser Ziel ist der Ruderverein in Frankfurt/Oder. Als Wolf und ich den Ruderern helfen, ihren Achter ins Boothaus zu schleppen, sehen wir im Bootshaus statt Fahrtenbuch einen Computer. Die Ruderer berichten uns stolz, dass sie jetzt jederzeit Ihre Fahrten auswerten können. Da wir nach dem Zeltaufbau vom Gewitter überrascht werden, ändern Wolf und ich kurzfristig die Reihenfolge unserer Aktivitäten und kochen etwas später.

Freitag haben wir eine lange Strecke vor uns, 50 km bis nach Kienitz. Auf der Oder gibt es pro Tag maximal ein Motorboot und mindestens einen Fischadler zu beobachten. Außerdem gibt es viele andere Vogelarten, die ich leider nicht zuordnen kann. Die Landschaft an der Oder ist sehr abwechslungsreich. Hügel, Wald und Wiesen und zwischen den Buhnen gibt es oft Sandstrände. Offiziell dürfen wir ohne Anmeldung nur auf der deutschen Seite anlanden, obwohl oft die polnische Seite gerade die schönere ist. Der Campingplatz in Kienitz hat mir ziemlich gut gefallen, wahrscheinlich wegen des guten Frühstücks, zu dem uns Doris anlässlich Ihres neuen Zeltes eingeladen hat.

Am Samstag fahren wir bis nach Hohensaaten. Wir legen in einer Buhne an und zelten auf einer Wiese direkt am Deich. Die Zeltwiese ist sehr urtümlich. Abends am Lagerfeuer ist es schwül, aber ich sitze trotzdem dick eingepackt am Feuer, um mich irgendwie gegen die Mücken zu wehren. Als ich am nächsten Morgen aufwache, liegt etwas Nebel über der Oder und die Sonne geht gerade auf. Tolles Licht und trotz der frühen Uhrzeit einfach spitzenmässig. Sonntag mittag treffen wir in Schwedt ein und verpacken unsere Sachen. Michael kommt mit dem 2. Auto, um uns abzuholen und uns mit dem Anhänger zum TKV zurückzufahren.

Daniel F. (Text & Fotos)