Bürgerablage, die; Aus dem Buch der erklärungswürdigen Wunder Berlins: eine Badestelle an der Oberhavel im Spandauer Bezirk Hakenfelde, die für Normalpaddler die Idealentfernung für eine Tagestour vom TKV hat. - Wir haben sie in unserem ersten Berlinsommer 2008, der ja nun wirklich schön war, kennengelernt. Dort gibt es eine Gastwirtschaft namens "Jagdhaus" und eine Wasserrettungsstelle der DLRG, Sand zu Buddeln für die Kinder, also alles, was eine Berliner Familie an einem Sommerwochenende so braucht. Ob dieser seltsame Name dem antiquierten Deutsch oder dem Berliner Humor entspringt, wer oder was dort "abgelegt" wird, bleibt Gegenstand von Spekulationen. Sicher ist aber, dass sich die Bürgerablage schon zum Beginn des 20. Jahrhunderts, zu Kaisers Zeiten, als Badeanstalt großer Beliebtheit erfreute. Ein paar Schritte nach Norden verlief dann über 60 Jahre später die Grenze zur DDR, die heute Grenze zu Brandenburg ist. Wer an der Bürgerablage in den 60er Jahren zu weit hinausschwamm, wurde schon mal von den Vopos aus dem Wasser gefischt und musste sich wegen Grenzübertritt rechtfertigen. Eine solche Geschichte erlebte auch eine Spandauer Tante von mir. In unmittelbarer Nähe der Badestelle soll man auch hören können, wie die Förderbänder rumpeln, die Kohle ins Kraftwerk Oberhavel schütten. Wer sie nicht kennt, sollte sich das für den kommenden Sommer mal vormerken!
Die Spreewaldfahrt aus Eltern + Kind-Sicht, die unterscheidet sich von denen der Alleinpaddler: "Für die Familien war die Spreewaldtour ebenfalls ideal. Auch wer seine Kinder nicht wie andere Spreewaldtouristen mit Wasserpistolen bewaffnete, hatte ihnen je nach Alter genug zu bieten: Lecker Eis an einer der Schleusen, die eigenhändige Bedienung von Schleusen, Überholmanöver in engen Kanälen, Biberratten am Ufer, ein Spielbagger für Groß und Klein und vieles mehr. Auch der Campingplatz bot einen schönen Spielplatz, ein spannendes Lagerfeuer am Abend und gemeinsame Familientafeln an Biertischen zwischen unseren Zelten.""
Fotos und Text Oliver M.