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Nachdem eine „Testfahrt“ am Tag vor dem Anpaddeln ergeben hatte, dass das Fließ, der See und die Havel komplett eisfrei waren, traf sich am Sonntag eine kleine Schar kälteresistenter TKVer (Wolfgang, Roland, Daniel, Edith, Peter und ich) recht zuversichtlich bei schönem sonnigen Wetter um 10:00 im Verein zum Anpaddeln.
Obwohl es in der Nacht nur knapp unter 0°C war, hatte sich auf dem Fließ eine dünne Eisschicht gebildet, die uns aber weder schrecken noch aufhalten konnte; waren wir uns doch sicher, dass wir ab der Sechserbrücke freie Fahrt haben würden.
Tegeler Fließ kurz vor der Achterbrücke
Bereits kurz vor Hasselwerder mussten wir allerdings feststellen, dass wir uns gewaltig geirrt hatten. Von hier an war der komplette Tegeler See zugefroren. Es gab nur einen schmalen eisfreien Streifen am Ufer, der aber immer wieder durch mehr oder weniger breite Eisflächen versperrt war.
Das war dann auch der Punkt, an dem Edith, Peter und einige Gut-Naß‘er auf Grund fehlender Kaltwasserschutzkleidung vernünftiger Weise den Rückzug antraten.
Und auch für uns übrige Vier war klar, dass wir ein Weiterfahren nur deshalb vertreten konnten, weil wir mit Trockenanzügen und Schwimmwesten ausgerüstet in einer Gruppe erfahrener Paddler unterwegs waren.
Bis zur Scharfenberger Enge ging es nun mehr oder weniger zügig voran; hier trafen wir aber, wie schon erwartet auf eine lückenlos geschlossene Eisfläche – also wieder einer als Eisbrecher voran und der Rest im Gänsemarsch hinterher. Zum Glück hatten die Sportkameraden vom Kanu-Club-Borussia von ihrem Verein bis zur eisfreien Havel schon eine Fahrrinne mit ihrem Mannschaftskandier freigelegt.
Es geht in Richtung Großer Wall
Am Großen Wall versammelte sich dann eine kleine Schar von Zugvögeln, Naturfreunden und uns vier TKVern. Nur von der veranstaltenden WSG war niemand zu sehen – warum sollten wir schon bald erfahren. Pünktlich um 11:00 beschlossen wir in Richtung WSG aufzubrechen.
Kurz hinter der Fähre Tegelort war dann aber schon wieder Schluss mit der freien Fahrt – von hier bis zum Niederneuendorfer See gab es wieder eine geschlossen Eisdecke.
Jetzt hatten wir jedoch zwei große Kanadier mit dabei, die sich dankenswerter Weise als Eisbrecher betätigten. Alle anderen kamen dann wie auf einer Perlenschnur aufgereiht hinterher. Es war schon ein tolles Bild, wie alle so sortiert und in der Gruppe zusammen unterwegs waren – kennt man so gar nicht vom An- und Abpaddeln.
Auf Höhe des Fischers in Heiligensee wurden wir von einem Schubverband überholt,Kurz vor dem Ziel am Niederneundorfer See der uns für das restliche Stück den Weg frei machte (der hätte ruhig schon eine Stunden früher aufstehen können).
Bei der WSG konnten wir uns mit Suppe und Kuchen stärken und allen mit Auto oder Fahrrad angereisten Paddlern von unserer Tour berichten.
Knapp zwei Stunden später machten wir uns auf den Rückweg und waren schon ganz gespannt, wie wir uns jetzt durch das Eis schlagen müssten. Doch was war das? Es war kein Eis mehr zu sehen und zwar überhaupt kein Eis. Hier hatte sich die Sonne während unserer Pause ins Zeug gelegt und ganze Arbeit geleistet.
Somit gestaltete sich die Rückfahrt dann relativ langweilig und unspektakulär, wobei wir uns einig waren, dass uns nach der abenteuerlichen Hinfahrt der Sinn genau danach stand.