Ich liege auf dem Sofa, als Silke an einem verregneten Sonntagnachmittag vom Rollentraining aus St. Andreasberg nach Hause kommt und mir erzählt, Tony Ford habe uns angeboten, mit nach Alaska zu kommen. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Drei Wochen mit dem Seekajak durch Southeast Alaska. Das geht weit über unsere bisherigen Nord- und Ostseetouren hinaus. Ich erinnere mich an Tonys Erzählungen über Bären, das Leben in der Wildnis und denke an die rd. 7500 Flugkilometer, die zwischen Berlin und Alaska liegen. Will ich das wirklich? Ich bin ein Großstadtmensch, der die Errungenschaften der Zivilisation sehr wohl schätzt und die wohldosierten Urlaubstouren mit dem Seekajak etwa in den Schärengärten Schwedens oder rund um Rügen immer auch gerne mit frischen Brötchen, einem Blick in die Tageszeitung sowie einer heißen Dusche und einem Bier nach getaner Arbeit verbringt. Das alles wird es mit Sicherheit nicht geben. Stattdessen unberechenbares Wetter, Grizzlys, die ausgehungert hinter Bäumen auf
ausländische Touristen warten und weit und breit keine menschliche Siedlung. 21 Tage im, aus und mit dem Boot leben. Andererseits: Wird sich jemals wieder eine solche Gelegenheit ergeben? Zwei Wochen trage ich meine Bedenken mit mir herum. Dann sage ich zu. Also Alaska. Wir werden zu viert sein: Angelika und Tony Ford, Silke und ich.
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