Während meines Sommerurlaubs hatte ich die Gelegenheit, im Acadia National Park in Maine (USA) das Seekajakfahren auszuprobieren. Der Park liegt an der Ostküste der USA, ca. 800 km von New York City entfernt. Bekannt ist er vor allem für seine Wanderwege. Allerdings kann man auch sehr schöne Seekayatouren unternehmen. Unsere Tour haben wir bei National Park Sea Kayak Tours gebucht (http://acadiakayak.com ). Wir hatten uns für diesen Anbieter entschieden, weil Touren für den westlichen, weniger von Touristen überlaufenen Teil der Insel angeboten werden. Die Touren finden mehrmals täglich statt und sind ca. 6,5 Meilen (entspricht in etwa 10,5 km) lang. Sie starten in der Western Bay und führen dann südlich an der Küste entlang bis zur Seal Cove.
Morgens um halb acht trafen wir uns vor dem Laden des Anbieters im kleinen Ort Bar Harbor an der Ostküste des Acadia National Parks. Nach einer superschnellen Einführung in die Grundzüge des Kajakfahrens ging es mit einem Van und den Kajaks im Schlepptau zur Western Bay an die weniger besiedelte Westküste des Nationalparks. Das Wetter war diesig und neblig und hin und wieder tröpfelte es etwas von oben. Die Gruppe bestand aus 12 Leuten und dem Guide Scott. Gepaddelt wurde in 6 Zweierkajaks. An kleinen Fischerbooten und immer wieder Bojen, die das Vorhandensein von Hummerreusen verkündeten, führte die Tour an der teils schroffen Atlantik-Küste vorbei. Scott kannte die Tierwelt sehr gut und machte uns immer wieder auf Besonderheiten aufmerksam. Noch vor unserer Pause hatten wir die ersten Kormorane und den ersten Seehund bzw. dessen Kopf, erspäht. Leider war ich mit der Handykamera nicht schnell genug!
Die meisten der der Küste vorgelagerten kleinen Inseln sind in Privatbesitz. Manche davon sind bewohnt. Bei anderen handelt es sich um unbewohnte "Felsen". An einer der bewohnten Inseln durften wir halt machen. Der Tourveranstalter hat die Erlaubnis des Besitzers. Da gerade Niedrigwasser war, konnten wir an dem Kiesstrand sehr gut anlanden. Nach einem kleinen Imbiss ging es schließlich weiter. Auf der weiteren Fahrt begegneten uns noch 2 weitere Seehunde und mehrere kleine Tümmler, auch Schweinswal genannt.
Erstaunlicherweise war das Meer sehr ruhig. Ich hatte eher das Gefühl auf einem See bei Windstille zu fahren denn auf dem Atlantik. Auf einer weiteren kleinen Insel machte uns der Guide auf einen Fischadlerhorst aufmerksam. Leider waren die "Horstherren" ausgeflogen. Nach knapp 3 Stunden auf dem Wasser landeten wir schließlich in einem weiteren kleinen Fischerhafen in der Seal Cove Bay an.